Häufige Fragen
Hier finden Sie Antworten zu häufig gestellten Fragen.
Allgemein
Ja, das biochemische Wirkprinzip gilt für jede Verlaufsform und jedes Stadium der MS.
Sport ist unbedingt wichtig, sollte aber in Maßen und den individuellen Möglichkeiten angepasst werden. Überanstrengung ist nicht zuträglich.
Ernährung
5% des gesamten Energiehaushaltes des Menschen werden durch ungesättigte Fettsäuren gedeckt. Nach allgemein akzeptierter Auffassung sind theoretische Risiken erst dann zu erwarten, wenn die Versorgung mit diesen Fettsäuren weniger als 1% beträgt.
Da im Rahmen der komplexen Ernährungs- und Stoffwechseltherapie jedoch nur eine Einschränkung der Linolsäure und nicht aller anderen ungesättigten Fettsäuren empfohlen wird, bleibt eine bei weitem ausreichende Versorgung des Energiehaushaltes gewährleistet.
Somit birgt die alleinige Einschränkung der ungesättigten Fettsäure Linolsäure kein gesundheitliches Risiko!
In einer Testreihe, in der man schwangere Tiere mit einem hohen Anteil an Omega 3-Fettsäuren fütterte, konnte eindeutig belegt werden, daß die Neugeborenen deutlich schneller Myelin ausbilden als bei jeder anderen Fütterungsart.
Außerdem enthält das Myelin dieser Neugeborenen entscheidend weniger Bausteine (sog. antigene Bausteine), die das Immunsystem aktivieren und somit das Risiko einer Automimmunerkrankung vergrößern könnten. Die ungesättigten Omega 3-Fettsäuren sind somit als positiver Gegenspieler der Linolsäure zu sehen.
Die Antwort lautet definitiv NEIN. Da Familienangehörige nicht auf maximale Tagesgrenzwerte achten müssen, können sie unbeschwert die prophylaktisch wirksamen Vorzüge der Ernährung ausnutzen. Eine fettreduzierte Ernährung mit einem vernünftig bemessenen Anteil der Linolsäure bei ausgewogenem Verhältnis von Omega - 3 - und Omega - 6 - Fettsäuren ist ausdrücklich gesund.
Dadurch vermindern sich die Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Stoffwechselkrankheiten, chronisch - entzündlichen Erkrankungen sowie die Ausprägung von Allergien. Insbesondere die Einbeziehung von regelmäßigen Fischmahlzeiten in die Gestaltung des Speiseplans wirkt sich nachhaltig positiv auf die Gesundheit aller Familienmitglieder aus.
Die Linolsäure (Omega-6-Fettsäure) ist essentiell, d.h. sie ist in der Tat lebensnotwendig, kann aber vom Organismus nicht selbst gebildet werden und muss daher mit der Nahrung zugeführt werden. Allerdings enthält die moderne, industriell hergestellte Ernährung ein viel zu hohes Maß an Linolsäure und viel zu niedriges Maß an Omega-3-Fettsäuren. Linolsäure schadet dem gesunden Organismus nicht, liefert im Falle einer vorliegenden Entzündung jedoch den „Brennstoff“, der die Entzündung in Gang hält. Die Relation von Omega-6 zu Omega-3 sollte daher auf mindestens 2:1 reduziert werden, was eine Reduzierung der absoluten Linolsäuremenge auf ca. 1.800 mg/Tag bedeutet.
Pflanzenöle enthalten extrem viel Linolsäure (nur ein paar Beispiele: Kürbiskernöl 49.200 mg/100 g, Maiskeimöl 55.500 mg/100 g, Sonnenblumenöl 63.100 mg/100 g, Weizenkeimöl 55.700 mg/100 g, Sojaöl 52.900 mg/100 g etc.)
Zum Braten möglichst Butterschmalz (1760 mg/100 g) oder Kokosfett (1.650 mg/100 g) verwenden.
Vollkornprodukte enthalten im Gegensatz zu ausgemahlenen Cerealien vergleichsweise hohe Linolsäureanteile.
Die fetten Fischsorten wie z.B. Makrele, Hering, Lachs u.a. enthalten zwar auch einen nennenswerten Linolsäure-Anteil, jedoch ist der Omega-3-Anteil um so vieles höher, dass er die Linolsäure nicht nur neutralisiert, sondern die antientzündliche Wirkung der Omega-3-Fettsäuren überwiegt.
Die Antientzündungstherapie beinhaltet eine lebenslängliche Einhaltung der wichtigsten Ernährungsregeln, die Patienten weisen jedoch auch nach jahrzehntelanger linolsäurereduzierter Diät keinerlei Mangelerscheinungen auf.
Die meisten Patienten nehmen in den ersten Monaten etwas ab, jedoch stabilisiert sich das Gewicht nach einiger Zeit ganz von selbst und wir dann auch langfristig gehalten.
Nein, in den ersten Monaten empfiehlt es sich, nur die bilanzierungspflichtigen Lebensmittel zu wiegen und zu berechnen, wobei die Kenntnis der jeweiligen Linolsäurewerte schnell zur Routine und somit leicht zu handhaben sein wird. Sobald Stabilität und somit keine weitere Krankheitsprogression im MRT nachweisbar ist, kann die Diät gelockert und kleine Ernährungssünden toleriert werden.
Gelegentliche Diätfehler können kurzzeitige Verschlechterungen einzelner Symptome verursachen, stellen die Stabilität jedoch nicht grundsätzlich in Frage. Sobald die Diät wieder eingehalten wird, sind auch Verbesserungen schnell wieder spürbar.